Hypertonie

Hypertonie bezeichnet einen erhöhten Druck im Gefäßsystem. Ein ständig erhöhter Druck auf die Gefäßwände kann längerfristig zu ernsthaften Organschäden führen (Herz, Niere, Gehirn, Hauptschlagader). In über 90 % der Fälle ist der Blutdruck aus nicht bekannten Gründen erhöht. Ca. 10 % sind Folge einer Organerkrankung v.a. Folgen einer Nierenerkrankung. Der Blutdruck steigt mit dem Alter. 50% der Menschen über 60 Jahre leiden an einer Hypertonie

Welche Blutdruck-Werte sind normal?
Das Herz pumpt pro Minute ca. 60-80x Blut in den Körper, messbar als Puls ► Systole = Zusammenziehen des Herzmuskels => das Blut wird in den Körper gepumpt ► Diastole = Entspannung des Herzmuskels =>der Blutdruck wird durch die Gefäße aufrecht erhalten Systole Diastole normal 120 70-85 mmHg noch normal 130-139 85-89 mmHg erhöht > 140 >90 mmHg

Welche Symptome verursacht eine Hypertonie?
Eine Hypertonie bewirkt lange Zeit keine Beschwerden. Im angloamerikanischen Raum wird die Erkrankung deswegen auch als „ silent killer“ bezeichnet. Erst bei schwerer Hypertonie können Symptome auftreten.

  • Kopfschmerzen
  • starker Harndrang
  • Impotenz
  • Brustschmerzen
  • Schwindel
  • Schlaflosigkeit

Welche Untersuchungen sind erforderlich?
Zur Diagnosesicherung ist die Erstellung eines Blutdruckprotokolls erfoderlich. Es erfolgt eine Basisuntersuchung mit körperlicher Untersuchung sowie Labor- und Urinuntersuchungen, um eine evtl. auslösende Grund –oder Folgerkrankung festzustellen. An apparativen Untersuchungen erfolgen ein EKG sowie eine Ultraschalluntersuchung ( Echokardiographie ) des Herzens.

Wie wird der Blutdruck korrekt gemessen?
Hypertoniebehandlung ist eine Dauerbehandlung. Zur erfolgreichen Behandlung ist eine regelmäßige Blutdruckselbstmessung und -protokollierung erforderlich. Der Blutdruck sollte 2 x täglich um 8.00 und 19.00 Uhr jeweils vor den Medikamenten gemessen werden.

  • Vor der Messung 3-4 min. Ruhe Messung am Arm mit dem höheren Wert.
  • Manschette bis ca. 30 mmHg über dem oberen Wert aufpumpen.
  • Druck langsam um 2-3 mmHg / Sek. ablassen.

Welche Behandlung ist erforderlich?

  • Gewichtsreduktion ( pro kg Körpergewicht Absenkung Systole 2 mmHg, Diastole 1 mmHG)
  • Rauchverzicht
  • leichtes Ausdauertraining
  • Stressreduktion
  • Reduktion des Kochsalz u.- Alkoholkonsums
  • regelmäßige Medikamenteneinnahme ( max. Wirkung der antihypertensiven Medikation erst nach ca. 6 Wochen.

Bei schwer einstellbarem Hochdruck ( unzureichende Einstellung unter >3 Medikamenten)Diskussion der renalen Denervation=Katheterablationsverfahren im Bereich der Nierenarterien) Aktuelle Diskussion : Derzeit Überarbeitung der seit 2008 gültigen Leitlinien. Tendenziell sollen zu niedrige Blutdruckwerte (<120/<70 mmHg) vermieden werden. Für Ältere (>80 J.)werden systolisch höhere Werte bis 150 mmHg akzeptiert.

Weitere Informationen über Hypertonie: Deutsche Hochdruckliga Deutsche Herzstiftung e.V. Berliner Str. 46 Tel. 0 62 21 / 41 17 74 Vogtstr. 50, 60322 Frankfurt/ Main 69120 Heidelberg Fax. 0 62 21 / 40 22 74 Telefon: 069-955128-0 www.hochdruckliga.de Telefax: 069-955128-313 Hochdruckliga@t-online.de www.herzstiftung.de info@herzstiftung.de